Deutscher Alien
Als ich morgens aufwachte fühlte ich mich nicht so gut, ich versuchte es mit einem Frühstück, das mir überhaupt nicht bekam, ich war wohl krank.
Hm, krank und im Himalaya, das ist nicht einfach! Es gibt keinen Doc in der Nähe, kein Krankenhaus, man kann nicht einfach liegenbleiben wie man es möchte und eigentlich müsste, man muss sich wirklich durch den Himalaya quälen!
Ich hatte furchtbare Magenschmerzen und endlosen Durchfall. Ich hatte mich ja schon über die Toiletten in Nepal geäußert…, in den Bergen gibt es noch nicht mal diese, sobald man das Geästehaus verlassen hat wird es (sorry) richtig beschissen.
Ich konnte nichts essen, nichts trinken… Bei jedem Hubschrauber, den ich in der Ferne vorbeifliegen sah, wünschte ich mir insgeheim, mitfliegen zu können…
Trish erzählte mir Tage später, dass ihr mindestens einmal Ähnliches durch den Kopf ging.
Anfangs konnte ich mir immer noch zusätzlich Pausen genehmigen, einer unserer Truppe blieb immer bei mir. Ich muss gestehen, ich brauchte diese zusätzlichen Pausen. Es ist extrem Kräftezehrend in etwa 3000 m Höhe durch nicht mehr vorhandene Wege laufen zu müssen.
Während der gesamten Tour musste unser Tourguide immer wieder vorausgehen um einen halbwegs begehbaren Weg zu suchen.
Plötzlich war es nicht mehr möglich, zusätzliche bzw. überhaupt noch Pausen zu machen! Denn es gab nur nur leeches!!! Kleine widerliche Blutegel! Innerhalb von ein, zwei Sekunden begannen sie die Schuhe hochzukriechen um nach einem Eingang zu suchen um an dein Blut zu kommen. Würgggg, igitttttt!
Wir haben nur noch, teilweise gegenseitig, nach diesem Getier gesucht, das einzige Hilfsmittel war eine Sprühflasche mit Seifenwasser.
Das war echt krass, ganz plötzlich waren sie da. Und kurz bevor wir unser Ziel Mohare Danda in 3.300 m Höhe erreichten waren sie wieder weg.
Es ist schon krass, ich kann mich auch nicht mehr an den genauen Zeitpunkt erinnern, aber als wir unseren Aufstieg begannen, war es warm, teilweise heiß und stickig, dann irgendwann wurde es so wie man es in den Bergen, dazu im Himalaya in dieser Jahreszeit erwartet, angenehm, richtig gutes Wanderwetter. Die Vegetation veränderte sich unmerklich. Irgendwann, vielleicht ab ca. 2.700 oder 2.800 m verschwand der Wald, es gab nur noch Wiese, weil die aber niemand mäht, nicht wirklich einladend, außerdem gab es immer wieder viel Regen. Es ist erstaunlich welche Bäume dort trotzdem noch wachsen.
Die letzten Meter konnten nur noch mit Regencape gegangen werden um zu verhindern, dass man vollkommen durchnässt ist.
Wie auf einigen Fotos zu erkennen ist, mutierte ich langsam zu einem roten Alien. Zufälligerweise ist rot meine Lieblingsfarbe.
Ich muss gestehen, ich war eigentlich mit meinen Kräften vollkommen am Ende und hab mich nur noch Meter für Meter vorwärtsgeschleppt, trotz des anstrengenden Aufstiegs fror ich unglaublich, darum die Alienverkleidung als wir endlich eine Möglichkeit hatten um uns auszuruhen.
Ich wäre dort gern geblieben, aber logischer Weise ging das nicht. Also hieß es weiterschleppen. Irgendwann erreicht man auch dieses Tagesziel.
In der Unterkunft für diesen Tag angekommen bin ich nur noch ins Bett gefallen, ich konnte nix essen, nur wenig Tee zu mir nehmen…
Leider konnte ich diese Abende mit den anderen nicht zusammen sein und genießen.
10/10/2022 – from Nagi to Mohare
From Nagi to Mohare – German alien
When I woke up in the morning I didn’t feel so good, I tried breakfast which didn’t suit me at all, I was sick.
Hm, sick and in the Himalayas, that’s not easy! There is no doc around, no hospital, you can’t just lie there like you want and have to, you really have to struggle through the Himalayas!
I had terrible stomach pains and endless diarrhea. I had already commented on the toilets in Nepal… in the mountains there aren’t even these, as soon as you leave the guest house it gets (sorry) really shitty.
With every helicopter I saw flying by in the distance, I secretly wished I could fly with it…
Trish told me days later that she had at least one similar thought.
At first I was always able to take additional breaks, one of our troops always stayed with me. I have to admit, I needed those extra breaks. It is extremely exhausting to walk at an altitude of about 3000 m through paths that no longer exist.
During the entire tour, our tour guide had to go ahead again and again to look for a reasonably walkable path.
I couldn’t eat, I couldn’t drink…
Suddenly it was no longer possible to take additional breaks or even take breaks at all! Because there were only leeches!!! Little disgusting leeches! Within a second or two they started crawling up your shoes looking for an entrance to get your blood, retching.
We only searched for these creatures, sometimes mutually, the only help was a spray bottle with soapy water.
That was really awesome, all of a sudden they were there. And just before we reached our destination Mohare Danda at 3,300 m they were gone again.
It is awesome, I can not remember the exact time either, but when we started our ascent it was warm, sometimes hot and stuffy, then at some point it became like you would expect in the mountains and in the Himalayas, pleasant, really good hiking weather. The vegetation changed imperceptibly. At some point, maybe from about 2,700 or 2,800 m, the forest disappeared, there was only meadow, because nobody mows it, not really inviting, and there was always a lot of rain. It is amazing which trees still grow there.
The last few meters could only be walked with a rain cape to prevent being completely soaked.
As you can see from some of the photos, I slowly mutated into a red alien. Coincidentally, red is my favorite color.
I have to admit that I was actually at the end of my rope and only dragged myself forward meter by meter, despite the strenuous ascent I was incredibly cold, hence the alien disguise when we finally had a chance to rest.
I would have liked to stay there, but logically I couldn’t. So it was time to carry on. At some point you will also reach this daily goal.
When I arrived at the accommodation for the day, I just fell into bed, I couldn’t eat anything, only had a little tea…
Unfortunately, I couldn’t be together and enjoy these evenings with the others.